Ellen Fricke: Die Verben des Riechens im Deutschen und Englischen. Eine kontrastive semantische Analyse. Forschungsbericht (KIT-Report 136) aus dem Institut für Software und theoretische Informatik, Projektgruppe KIT, FB Informatik. Magisterarbeit, Technische Universität Berlin, 1996. 146 S.

 

Ähnlich wie im naturwissenschaftlichen Bereich, in dem der Geruchssinn die am wenigsten untersuchte Sinnesmodalität ist, wurden auch in der Sprachwissenschaft vor allem Analysen sprachlicher Ausdrücke im Gebiet der visuellen und auditiven Wahrnehmung unternommen. Den vernachlässigten sprachlichen Ausdrücken im Bereich des Geruchssinns widmet sich die vorliegende Arbeit: Gegenstand sind die Verben der olfaktorischen Wahrnehmung im Deutschen und im Englischen. Mit der Wortfeldtheorie als methodischem Ansatz werden die je einzelsprachlichen Strukturierungen der Wortfelder der Verben des Riechens herausgearbeitet und miteinander verglichen.

Dabei werden zwei Ziele verfolgt: Das deskriptive Ziel besteht in einer kontrastiven, korpusbasierten semantischen Analyse der Verben des Riechens im Deutschen und Englischen mithilfe des Wortfeldansatzes. Das theoretische Ziel besteht darin, den Wortfeldansatz selbst zu reflektieren und Probleme und Widersprüche aufzuzeigen, die sich aus dessen Anwendung auf konkrete sprachliche Daten ergeben. Ausgangspunkt dieser Reflexion sind die Wortfeldkonzeptionen Eugenio Coserius und Peter R. Lutzeiers, die beide den Trierschen Feldgedanken mit einer semantischen Merkmalskonzeption verbinden.

Beide Ansätze werden ausführlich dargestellt und sowohl immanent als auch im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit für die Analyse der Verben des Riechens kritisiert. Basierend auf Lutzeiers mengentheoretischer Formalisierung wird das Konzept eines Wortfeldgefüges entworfen, das mehrere Wortfelder enthält, die aus verbalen Kontexten gewonnen werden, denen jeweils ein bestimmter Satzbauplan zugrunde liegt. Die Wortfeldgefüge im Englischen und Deutschen bilden schließlich die Grundlage für die Diskussion von Übersetzungsäquivalenten in der deutschen und englischen Fassung von Patrick Süßkinds Roman „Das Parfüm“.

 

Die Verben des Riechens im Deutschen und Englischen. Eine kontrastive semantische Analyse. 2,6 MB

 

 

 

 

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