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ellen fricke | wissenschaftliche vita

 

 

Ellen Fricke ist seit Oktober 2012 Professorin für Germanistische Sprachwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz, seit 2015 mit erweiterter Denomination für Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation. Von April 2019 bis März 2022 war sie Dekanin der Philosophischen Fakultät, von 2013 bis 2016 Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Germanistik und Kommunikation. Zuvor vertrat sie von 2010 bis 2012 an der Universität Freiburg den Lehrstuhl für Germanistische Linguistik (Vertretung von Prof. Dr. Peter Auer) und von 2008 bis 2010 den Lehrstuhl für Angewandte Sprachwissenschaft (Vertretung von Prof. Dr. Cornelia Müller) an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Einen Ruf auf die W3-Professur Linguistik des Deutschen mit dem Schwerpunkt Grammatik und Pragmatik an der Universität Hamburg lehnte sie 2016 ab.

Sie ist seit 2020 Principal Investigator und war bis September 2022 Vorstandsmitglied im DFG-Sonderforschungsbereich “Hybrid Societies: Humans Interacting with Embodied Technology“ an der TU Chemnitz. Zuvor war sie Hauptantragstellerin und Gesamtprojektleiterin des interdisziplinären BMBF-Projekts “Hands and Objects in Language, Culture, and Technology: Manual Actions at Workplaces between Robotics, Gesture, and Product Design” (MANUACT), das von 2015 bis 2018 ging. Im Rahmen des Projekts konzipierte und leitete sie in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab (Linz) die Sonderausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“ (2017 bis 2018) im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz, die 2019 und 2020 in den Berliner und Frankfurter Museen für Kommunikation gezeigt wurde. Von April 2023 bis November 2023 findet eine weitere Folgeausstellung im Landesmuseum Koblenz statt. Sie war Teilprojektleiterin und Mitantragstellerin des von der Volkswagenstiftung geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts „Towards a Grammar of Gesture: Evolution, Brain, and Linguistic Structures“ (ToGoG). Ihre Habilitationsschrift „Grammatik multimodal“ legt die theoretischen Grundlagen für eine multimodale Grammatik des Deutschen und weist für ausgewählte syntaktische Strukturen und Funktionen die systemlinguistische Relevanz redebegleitender Gesten nach. 2004 wurde sie an der Technischen Universität Berlin summa cum laude promoviert; für ihre Dissertation „Origo, Geste und Raum“, eine Neukonzeption der Lokaldeixis im Deutschen, erhielt sie 2005 den Tiburtius-Anerkennungspreis des Landes Berlin.

Ellen Fricke ist Mitbegründerin des Berlin Gesture Center, Leiterin der Arbeitsstelle „Gestenforschung und Sprechwissenschaft“ an der TU Chemnitz und Mitherausgeberin des zweibändigen Handbuchs „Body – Language – Communication“, das 2013 und 2014 bei De Gruyter Mouton in der Reihe „Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft“ (HSK) erschienen ist. Sie war von 2017 bis 2021 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Semiotik, ist Beirätin der Sektion Sprachwissenschaft und gibt seit 2015 zusammen mit Roland Posner (✝) und Martin Siefkes die Zeitschrift für Semiotik heraus. Sie führte 2018 an der TU Chemnitz den bundesweit einzigartigen Masterstudiengang “Semiotik und Multimodale Kommunikation” ein, der auf Geisteswissenschaftler mit Digitalkompetenz zielt.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sprache als Medium und Sprache in und mit Medien an der Schnittstelle zwischen Sprachgebrauch und Sprachsystem: Pragmatik, Deixis, multimodale Grammatik (Geste und Rede / Text und Bild), geschriebene und gesprochene Sprache, Sprach-, Zeichen- und Medientheorie, Anthropologie, Kultursemiotik, Interaktions- und Gestenforschung, Sprache und Raum, Sprache und Kognition, Sprach- und Kulturvergleich, Wortsemantik.

 

 

 

Ellen Fricke

Foto: Ulf Dahl